Die Wüstenrot & Württembergische zündet die nächste Stufe der Digitalisierung

17. August 2017

In die Digitalisierung startet ein Unternehmen idealerweise immer im geschützten Raum. Nur in einer solchen Digitaleinheit lassen sich geschützt von einem gewissen Bewahrertum, welches in jedem Unternehmen steckt, neue Arbeitsweisen und neue digitale Geschäftsmodelle in hoher Geschwindigkeit testen und ausrollen. Das Ziel ist aber immer der Transfer zurück in die Kernorganisation. Hier findet die eigentliche Transformation statt. Die Innovationseinheit W&W Digital wird daher nun ihre Entwicklungen und ihr Know-how in die operativen Bereiche des Vorsorgekonzerns einbringen.

Die W&W Digital ist im November 2015 als Joint Venture der Wüstenrot & Württembergischen (W&W) und etventure gestartet. Zielsetzung waren der Aufbau und Betrieb digitaler Geschäftsmodelle sowie der Aufbau eines attraktiven Startup-Portfolios in den Bereichen HealthTech, InsurTech und PropTech. Gleichzeitig sollten neue Wege für interne und externe digitale Prozesse entwickelt und erprobt werden.

DO or DIE

Mit der W&W Digital hat etventure für die W&W einen geschützten Raum aufgebaut, in dem gemäß der etventure-Philosophie in hoher Geschwindigkeit und mit neuen Methoden digitale Geschäftsmodelle außerhalb der Kernorganisation entwickelt werden. Das W&W Digital-Team hat entsprechend konsequent auf eine iterative und testgetriebene Vorgehensweise, basierend auf Lean Startup, Design Thinking und RAT (Riskiest Assumption Testing) gesetzt, um noch schneller und schlanker auf die erfolgreichsten Ideen zu setzen. Digitale Ideen wurden einem ausschließlich KPI-getriebenen Entscheidungsprozess unterzogen, um schnell und mit minimalem Ressourceneinsatz „Do or Die-Entscheidungen“ zu treffen.

Von der Idee bis zur Ausgründung in nur zwei Monaten

Bestes Beispiel für den neuen Prozess ist Keleya: Der Aufbau des Prototypen Keleya – ein app-basierter Gesundheitscoach für werdende Mütter – erfolgte in wenigen Wochen mit einem kleinen dedizierten Team. Schon in der Validierungsphase konnte Umsatz generiert werden. Aufgrund dieser äußerst positiven Reaktionen von Nutzerinnen und Investoren steht Keleya bereits zwei Monate nach dem Start vor der Ausgründung.

Therapio – ein virtueller Physio-, Ergo- und Sprachtherapie-Begleiter – ist ein weiteres Beispiel für eine konsequent nutzerzentrierte Innovation. Therapeuten können mithilfe der App für ihre Patienten personalisierte Übungsvideos und Trainingspläne erstellen und für einen kontrollierten Therapieverlauf sorgen. Das Startup gehört zu den Finalisten des Accelerators „CONTENTshift 2017“, mit dem die Verlagsbranche wichtige Innovationen fördert. Therapio ist damit europaweit eines der fünf besten “Content-Startups”.

Das Wirtschaftsmagazin Capital hat die W&W Digital erst vor wenigen Wochen zu einem der zehn besten Innovationslabore Deutschlands gekürt. Besonders hervorgehoben wurden die Vorgehensweise bei der Entwicklung von Geschäftsmodellen, die Skalierung neuer Ideen sowie das Startup-Ökosystem, welches rund um die W&W Digital entstanden ist. Abzüge gab es allein bei der Einbindung und Verzahnung mit dem Rest des Unternehmens. Das soll sich nun in der nächsten Stufe ändern.

Transformation ins Kerngeschäft

Über 500 identifizierte Ideen – 43 Prototypen zur Validierung der wichtigsten Hypothesen des Geschäftsmodells (RAT = Riskiest Assumption Testing) durch Einsatz verschiedenster Test-Szenarien – und fünf realisierte Marktlaunches später, soll jetzt das operative Geschäft der W&W-Gruppe von den gewonnenen Erfahrungen und Prozessen noch stärker profitieren, um so die Digitalisierung des Kerngeschäfts weiter voranzutreiben. Entsprechend plant die W&W die eingesetzten Mittel nun in Schlüsselvorhaben zu investieren, die auch aus dem Erfahrungsgewinn mit der W&W Digital resultieren. Es geht also um die weitere Transformation des Kerngeschäfts und die vollständige Digitalisierung von Themenwelten für den Kunden.

etventure übergibt damit nun nach kloeckner.i und der SMS Digital bereits die dritte Digitaleinheit innerhalb von zwei Jahren. Genau wie die Digitaleinheit selbst, die als geschützter Raum den Start in die Digitalisierung massiv beschleunigt, entspricht es auch der etventure-Philosophie, das Unternehmen in die Lage zu versetzen, die Digitalisierung eigenständig weiter voranzutreiben. etventure unterstützt dabei bei dem Aufbau der Digitaleinheit, bei der Rekrutierung neuer ‚Talents’ und vermittelt Methodenwissen, wie etwa in Lean Startup, Design Thinking und Agile Development, und gibt die Erfahrung aus einer Vielzahl an Digitalprojekten weiter.

Der Wandel “vom Produktversteher zum Kundenversteher, vom Kostenauszahler zum Problemlöser”, wie es Dr. Alexander Erdland, amtierender Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. und ehemaliger W&W-Vorstandsvorsitzender, ausgedrückt hat, kann der W&W gelingen.

Carolin Kröger und Nils Ebsen als Geschäftsführer der W&W Digital haben den Weg dorthin geebnet.

Carolin Köhler und Nils-Christoph Ebsen


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Autor

Christian van Alphen ist Head of PR bei etventure. Zuvor war er als selbständiger Kommunikationsberater für verschiedene Startups tätig sowie Senior PR-Consultant bei der Agentur Wilde & Partner.

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