#DIGITALLEARNING 6 – Business Model Canvas

23. Mai 2018

Wissen ist Macht – gerade wenn es um die Digitalisierung geht. Deshalb stellt der etventure Learning Hub mit der Blog-Serie #DIGITALLEARNING regelmäßig Methoden, Tools und Know-how rund um Digitalisierung und Innovation vor. Heute geht es um den Business Model Canvas.


In unserem letzten Blogbeitrag haben wir verschiedene digitale Geschäftsmodelle vorgestellt. Mit dem Business Model Canvas möchten wir ein Tool vorstellen, mit dem sich Geschäftsideen ideal skizzieren und Stück für Stück verfeinern lassen. Vor allem Startups nutzen den Ansatz, um schnell herauszufinden, ob ihr Geschäftsmodell unternehmerisch sinnvoll ist.

Doch auch die Geschäftsmodelle etablierter Unternehmen entwickeln sich stetig weiter, neue Märkte werden erschlossen und neue Umsatzchancen genutzt. Deshalb macht es zur Analyse und zum besseren Verständnis Sinn, das Geschäftsmodell aufzubrechen und neu zu strukturieren.

Aufbau

Den Business Model Canvas gibt es mittlerweile in verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Ergänzungen. Ursprünglich stammt die Idee vom Schweizer Autor und Dozent Alexander Osterwalder. Der Canvas besteht aus mehreren Feldern, von denen jedes ein Schlüsselmerkmal des Geschäftsmodells darstellt – ein Merkmal, ohne das das Geschäftsmodell nicht funktionieren würde.

Business Model Canvas

Business Model Canvas

Im klassischen Business Model Canvas sind sie so organisiert, dass rechts die auf den Markt und links die auf die Ressourcen bezogenen Merkmale stehen. Da sie sich auch in der Realität gegenseitig beeinflussen, sind sie so verteilt, dass man sie in eine sinnvolle Beziehung setzen kann. Der Canvas enthält die folgenden Schlüsselfaktoren:

Kundensegmente

Für wen schaffen wir Mehrwert? Wer sind unsere wichtigsten Kunden? Diese Fragen helfen, um das Feld “Kundensegmente” zu füllen. Oft ist ein Geschäftsmodell auf mehrere Kundensegmente ausgerichtet, die hier aufgelistet werden können. Verschiedene Kundensegmente sind beispielsweise dann vorhanden, wenn sich die Bedürfnisse, die geforderten Angebote und Vertriebskanäle sowie die Rentabilität der Kunden unterscheiden.  

Kanäle

Wie erreichen wir unsere Kunden? Wie wollen sie erreicht werden? Wie vertreiben wir unsere Produkte und wie kommunizieren wir? Kanäle können Vertriebswege, aber auch Marketingkanäle sein, über die Unternehmen mit ihren Kunden in Kontakt treten.

Kundenbeziehungen

Die Gestaltung der Kundenbeziehung ist entscheidend, um Kunden zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden. Die Beziehung zu den Kunden steht in enger Verbindung zu den Kanälen, über die das Unternehmen mit ihnen in Kontakt tritt. Es gibt viele Möglichkeiten, die Beziehung zum Kunden aufzubauen und zu entwickeln. Sie kann eher persönlich gepflegt werden, etwa durch direkten Service im Geschäft, oder auch anonymer über das Internet oder soziale Netzwerke.

Einnahmequellen

Das Ziel jedes Geschäftsmodells ist es natürlich, mit einer Idee Gewinn zu erwirtschaften. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten wie beispielsweise das Freemium, das Pay-per-Use oder das Abonnement-Modell.

Wertversprechen

Der zentrale Aspekt des Geschäftsmodells: Welchen (Mehr-)Wert bieten wir unseren Kunden? Hier wird der Wert dargestellt, der das Produkt oder die Dienstleistung auszeichnet, und welche Aufgabe er für den Kunden erfüllt.

Schlüsselressourcen

Jedes Produkt oder jede Dienstleistung entsteht durch unterschiedliche Ressourcen. Welche Ressourcen sind unverzichtbar, damit das Unternehmen funktioniert? Das können Materialien sein, aber auch entsprechendes Kapital, Personal oder Patente.

Schlüsselaktivitäten

Damit das Geschäftsmodell in die Tat umgesetzt werden kann, sind bestimmte Aktivitäten notwendig. Welche Schlüsselaktivitäten werden benötigt, um den Kundensegmenten das definierte Wertversprechen zu liefern?

Schlüsselpartner

Schlüsselpartner können beispielsweise strategische Partner oder die wichtigsten Lieferanten sein. Hier macht es Sinn sich Gedanken zu machen, welche Partner Schlüsselaktivitäten für das eigene Unternehmen ausüben und von wem man die wichtigsten Ressourcen bezieht.

Kostenstruktur

Bei jedem Geschäftsmodell fallen Kosten an, insbesondere für Ressourcen, Partner und Aktivitäten. Wo entstehen die meisten Kosten? Welche sind nötig, welche können wir minimieren? Wie stehen die Kosten im Verhältnis zu den Einnahmen?

Struktur und Wechselbeziehungen

Der Business Model Canvas ist ein Tool, das Unternehmen auf strukturierte Art von der ersten Idee zum Geschäftsmodell bringt. Es kann bei der Entwicklung, Überarbeitung und Innovation von komplexen Geschäftsmodellen unterstützen, indem es einen Überblick über die wichtigsten Merkmale bietet und sie in ein skalierbares System bringt. 

Der Business Model Canvas verdeutlicht das Zusammenspiel der verschiedenen Schlüsselfaktoren. Unternehmer sollten sich fragen, wie sie mit möglichst wenig Ressourcen und geringen Kosten den entscheidenden Kunden ihr Wertversprechen liefern und dabei den größtmöglichen Gewinn erwirtschaften können.


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Autor

Maureen stammt aus Köln und studierte International Business und Media Management. Nach einer Tätigkeit bei Daimler vertiefte sie ihr Studium im Bereich Marketing Management. Bei etventure unterstützt sie den etventure Learning Hub bei den Themen Marketing und Controlling.

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