ChangeRider #36: Hagen Rickmann, Telekom Deutschland-Geschäftsführer

17. Oktober 2019

Folge #36 beim ChangeRider, meinem Talk im Tesla mit Gestaltern der Zukunft aus der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auf dieser Fahrt begleitet mich Telekom Deutschland-Geschäftsführer Hagen Rickmann.

Im ChangeRider spreche ich mit Hagen über seine ersten Ambitionen als CEO, wieso Scheitern auch als Chance zu sehen ist und was die Zukunft für Deutschland bringen wird.

Hagen Rickmann im ChangeRider:
„Der Reset-Button für Unternehmen ist manchmal ein Startup“

Zu Zeiten der digitalen Transformation ist es ist sicherlich alles andere als einfach, einen so großen Konzern wie die Telekom auf Kurs zu bringen und zu halten. Es gibt viele Ansätze und Visionen der Geschäftsführung, aber auch viele kleinere Unternehmen und Startups bringen neue Impulse. Denn ohne neue Ideen und unterschiedliche Blickwinkel verlangsame sich die digitale Transformation, so der Telekom-Geschäftsführer.

“Manchmal muss man alte Prozesse wegschmeißen und sagen: Das machen wir jetzt ganz neu!”

Hagen Rickmann sammelte bereits früh erste Erfahrungen als CEO – Noch während seiner Bankkaufmannslehre und seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften gründete er sein erstes Startup: Eine Catering-Firma, die acht Fußballstadien mit Fischbrötchen belieferte. Ein erstes Learning des gebürtigen Bremerhavener, das ihm für seine zukünftige CEO-Karriere noch helfen sollte, war, dass „man nicht immer alles retten muss. Und man nicht immer der Single-Hero ist.“ Eine weitere Sache, die Rickmann schon damals gelernt hatte, war: „Nicht alles, was wir anfangen, gelingt. Scheitern muss man aber auch als Chance sehen.” Nicht jede Zusammenarbeit kann von Erfolg gekrönt sein. Für ihn ist es nicht die richtige Einstellung, Scheitern als etwas Schlechtes anzusehen. Denn selbst mit den richtigen Leuten und dem richtigen Plan, kann ein Vorhaben durch eine kulturelle Veränderung trotzdem scheitern: “Culture eats strategy for breakfast.”

Keiner will ein 5G-Mast aber jeder die entsprechende Versorgung

Hagen Rickmann spricht in dieser Folge außerdem über ein Thema, das schon seit längerem in ganz Deutschland für Gesprächsstoff sorgt: Der Netzausbau. Bis zum Jahr 2024 sollen bis zu 5.000 Mobilfunkmasten zusätzlich für den Bau zur Verfügung stehen, so Minister Andreas Scheuer. Er betrachtet es auch als notwendig, in den Ausbau von Mobilfunknetzen zu investieren. Um diesen zu vereinfachen, müssen allerdings auch einige Verfahren von der ersten Anfrage bis hin zur Genehmigung beschleunigt werden. Diese Verfahren werden mitunter durch Bürgerinitiativen verlangsamt. Rickmann zeigt für die Bedenken der Bürger vollstes Verständnis, aber “wenn wir 5G wollen, müssen wir uns auch überlegen, welche Kompromisse wir eingehen, denn ohne Funkmast bekomme ich kein Versorgungssignal.”

Ein weiterer interessanter Punkt in unserem Gespräch war ein Blick in die Zukunft. Bei einem Blick in die Zukunft betrachtet Rickmann Themen wie Künstliche Intelligenz, Analytics und Business Intelligence als absolut disruptiv. Deutschland befindet sich hier erst noch am Anfang, ist in der Grundlagenforschung aber absolut führend. Künstliche Intelligenz wird auf dem gesamten Markt einen zunehmenden Wandel herbeiführen, aber auch Unternehmen dabei helfen, ihre Kunden besser zu verstehen, um so ihre Produkte auch besser anzupassen.

Innovation durch Kooperation – Digital X 2019

Für den Digititalist ist eine “massive Zusammenarbeit mit kleineren, agileren, schnelleren Unternehmen und Startups” die grundlegende Voraussetzung für die digitale Transformation eines Unternehmens. So erhalten Traditionsunternehmen wie die Telekom neue Impulse und Ideen, um so zu neuen Sichtweisen zu gelangen.

Im weiteren Gespräch gibt Rickmann einen Einblick in das Recruitungverfahren bei der Telekom und berichtet wie es in Deutschland nun wirklich um den Ausbau der Netzinfrastrur steht.

Rickmanns Appell am Ende der Fahrt: “An der Digitalisierungsreise teilnehmen, Deutschland und vor allem Europa stark machen, den Mittelstand mit den neuen Möglichkeiten vorantreiben und damit für eine Zukunft für die Gesellschaft sorgen.”

Für eine weitere Fahrt im ChangeRider nominiert er den deutschen IT-Unternehmer Marco Börries.


Ihr kennt weitere Querdenker, Gamechanger und unermüdliche Optimisten, die für den digitalen Wandel einstehen? Nominiert einen ChangeRider-Mitfahrer unter: nomination@changerider.com. 

Diese und alle weiteren Folgen, sind als Video oder als ausführliches Gespräch im Podcast bei iTunes, Soundcloud und Spotify verfügbar.
Alle Informationen und Hintergründe findet ihr auf ChangeRider.com


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel?
Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

* Pflichtfeld

Autor

Zunächst als Berater, dann als CEO eines mittelständischen Unternehmens mit 250 Mitarbeitern und heute als Gründer und Geschäftsführer von etventure beschäftigt sich Philipp Depiereux mit Innovationsprojekten. Gemeinsam mit seinen Partnern gründete er 2010 Digitalberatung und company builder etventure, um seine Erfahrungen als Unternehmer und Innovationstreiber im Mittelstand, in der Konzernwelt, in Startups sowie in Digitalprojekten im Silicon Valley in einem Unternehmen zu vereinen. Der Gründer und Geschäftsführer gilt als Messias der Digitalisierung im deutschen Mittelstand und wurde vergangenen Jahres als eine der LinkedIn Top Voices 2019 ausgezeichnet. In seinen Vorträgen zu den Themen Digitale Transformation und Innovation sorgt er für Aufbruchstimmung, motiviert Unternehmen und erklärt praxisnah, wie die Digitalisierung gelingt. Darüber hinaus ist Philipp Depiereux Initiator und Moderator des gemeinnützigen Video- und Podcastformats “ChangeRider”, das positive Geschichten und Erfolge rund um Innovation, Disruption und den digitalen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft erzählt.

Alle Artikel lesen