Von Digitalisierung und digitaler Transformation – Die wichtigsten Themen der Woche (KW 45) im Überblick

06. November 2015

In unserer Rubrik „Von Digitalisierung und digitaler Transformation“ geben wir alle zwei Wochen einen Überblick, welche Themen und Schwerpunkte führende Medien im Zusammenhang mit der Digitalisierung setzen. Ein – zugegeben selektiver – Gradmesser, wo die Wirtschaft in Sachen Digitalisierung steht.

Hier die wichtigsten News in der Zusammenfassung:

Roboter und Computer verdrängen 60.000 Hilfsarbeiter (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Facharbeiter, die in der Produktion vor allem Routinearbeiten leisten, sollten angesichts digitaler Produktionskonzepte von Unternehmen auf anspruchsvollere Aufgaben vorbereitet werden, da Roboter und intelligent vernetzte Maschinen ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen könnten. Höher Qualifizierte hingegen können von der Industrie 4.0 profitieren, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Das Konzept der Industrie 4.0, also eine intelligenten Vernetzung von Maschinen in der Produktion, die Fertigungsprozesse letztendlich selbstständig koordinieren, Abläufe organisieren, Mängel melden, für Nachschub sorgen, zieht einen grundlegenden Wandel des Arbeitsmarktes nach sich.
Dabei forciere die Digitalisierung vor allem „den Strukturwandel hin zu mehr Dienstleistungen“. Für die „ökonomische Gesamtentwicklung werde Industrie 4.0 durchaus positiv sein“, schreibt die FAZ weiter. Unter einer verzögerten Umsetzung könnte Deutschland als Industriestandort allerdings leiden.

 

Arbeitgeber sagen umfassende Digitalisierung voraus (Sächsische Zeitung)

Auch Ingo Kramer, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) fand anlässlich des „Schreckensszenearios Digitalisierung“ deutliche Worte: „Alles, was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert“ – nun gilt es, den Wandel aktiv mitzugestalten. Sicherung der Fachkräfte, aber auch ein Verständnis der Digitalkompetenz als Schlüsselqualifikation in der gesamten Gesellschaft seien entscheidend, „ansonsten findet der große Digitalisierungssprung anderswo in der Welt statt“, so Kramer.

 

Die Digitalisierung der Sparkassen hakt (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Unter den rund 240.000 Sparkassen Mitarbeitern geht Angst um. Die Angst, ihre Arbeitsplätze könnte dem Online-Bankgeschäft zum Opfer fallen. Jedoch fehlt es den Sparkassen oft an den Mitteln, Filial- und Onlinebanking richtig miteinander zu verzahnen. Auch Privat- und Genossenschaftsbanken konnten sich erst so recht aufraffen können, „als der amerikanische Bezahldienst Paypal in Deutschland schon 15 Millionen Nutzer hatte“, so die FAZ. Zwar können pünktlich zum Weihnachtsgeschäft nun endlich auch die ersten deutschen Banken den Onlinezahlvorgang „Paydirekt“ anbieten – die meisten Sparkassen allerdings werden erst im Frühjahr nachziehen können. Dabei biete online und mobiles Banking allerdings auch die Chance, digital-affine Kunden mit gezieltem Kontakt zur Geldanlage zu bewegen. Die Sparkassenorganisationen, die in Zeiten zunehmender Schnelligkeit des Bankgeschäfts nicht gut aufgestellt zu sein scheint, müssen hier noch lernen.

 

Design Thinking dauert vier Jahre (CIO)

“Rund vier Jahre braucht die Methode”, bis sie wirklich verinnerlicht, “in den Köpfen der Unternehmensleitung” angekommen ist. Wer dann nach den Prinzipien des Design Thinking agiert, muss sich auf „massive Veränderungen von Teams und ganzen Abteilungen einstellen“, konstatieren die Autoren der Studie des Hasso-Plattner Instituts „Parts without a whole? – The Current State of Design Thinking Practice in Organizations“. Das Institut an der Universität Potsdam wurde vom Namensgeber Hasso Plattner, Mitgründer der Softwarefirma SAP gegründet.
71 Prozent der von den Autoren befragten 235 Entscheidern können eine verbesserte Arbeitskultur, 69 Prozent effizientere Innovationsprozesse verzeichnen, sowie Kostensenkungen bei rund 18 Prozent. Zudem beobachten 48 Prozent der Befragten, dass der Nutzer infolge von Design Thinking Prozessen öfter eingebunden wird. Scheiterten Unternehmen an der Methode, so wurden hauptsächlich die fehlende Unterstützung des Managements sowie der Implementierungsprozess genannt.


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