Von Digitalisierung und digitaler Transformation – Die wichtigsten Themen des Monats Januar im Überblick

27. Januar 2017

Neues Jahr, neue spannende Digitalthemen! Welche Top-Themen der Januar gebracht hat, darüber verschaffen wir wie jeden Monat einen Überblick. Was bringt die Arbeit der Zukunft mit sich? Eine Frage, an der niemand im Jahr 2017 vorbeikommen wird. Ebenfalls ein wichtiges Thema im vergangenen Monat, welches auch die DLD-Konferenz in München mitbestimmt hat: Maschinen mit Moral? Außerdem im Monatsrückblick: Autohersteller Daimler geht den digitalen Weg und übernimmt Paycash. Und wie stellt sich die deutsche Verwaltung dem digitalen Wandel?

Arbeitswelt im digitalen Wandel: Wer Karriere macht – und wer um seinen Job bangen muss (manager magazin)

Vor allem die Arbeitswelt wird sich im Zuge der Digitalisierung enorm verändern – das ist Fakt und auch der Grund, warum sich jedes Medium mittlerweile mit dem Thema auseinandersetzt. Im Interview mit Change-Experte Stephan Penning im manager magazin werden die Befürchtungen, vor allem aber auch die Chancen des digitalen Umbruchs diskutiert. Viele Arbeitnehmer bangen im digitalen Zeitalter um ihren Job oder leiden unter enormer Arbeitsbelastung, da neue Projekte oft zusätzlich zu den normalen Aufgaben hinzukommen und nicht ausreichend Ressourcen bei den Mitarbeitern aufgebracht werden können. Laut der Universität von Oxford wird fast die Hälfte der heutigen Jobs bis 2037 so nicht mehr existieren. Penning geht differenziert an diese Prognose heran und äußert, dass sich nicht jeder Aspekt einer Tätigkeit automatisieren und durch eine Maschine ersetzen lässt. Zum anderen wird es als motivierend und potenzialtreibend angesehen, wenn Arbeitnehmer intellektuellen Herausforderungen gegenüberstehen, anstatt Jobs zu machen, welche einfach zu digitalisieren sind. Anstatt fremdgesteuert zu arbeiten werden durch die Digitalisierung Freiräume geschaffen – auch die Freiheit von jedem Ort der Welt aus arbeiten zu können durch die Anbindung an das Internet. “Menschen müssen nicht mehr umziehen, um ihre Arbeit auszuüben”, was eine große Chance für den ländlichen Raum mit sich bringe. Zudem entstehen ebenso neue Jobs – Berufsbilder, deren Existenz wir uns aktuell noch nicht vorstellen können.

Dürfen Maschinen über Leben und Tod entscheiden? (FAZ)

Ungefähr so sieht die zukünftige, digitale Welt aus: Autos fahren selbstständig, Roboter pflegen Kranke, Drohnen stellen die Post zu – Maschinen werden uns zunehmend den Alltag erleichtern. Gleichzeitig stellt sich durch die zunehmende Technisierung die Frage, inwieweit Maschinen tatsächlich Entscheidungen übertragen werden sollten. Denn Maschinen kommen immer häufiger in Situationen, die ethische Fragen aufwerfen. Zum Beispiel, ob eine fliegende Paketdrohne einem Schwarm Vögel ausweichen würde, oder, ob der Staubsaugerroboter eine Spinne aufsaugen darf. Algorithmen können nicht absolut fehlerfrei sein. Der Entwickler des Saugroboters, Oliver Bendel, sagt selbst: „Ich heiße es nicht gut, wenn Maschinen (…) Entscheidungen treffen über Leben und Tod von Menschen.“ Spannend ist die Gegenseite: Ron Arkin, Forscher zu künstlicher Intelligenz und Maschinenethik, ist der Meinung, die Menschen würden zu stark idealisiert. Er stellt die menschliche Moral und ihr emotionsgesteuertes Handeln in Frage, wohingegen Maschinen keine Gefühle haben und dadurch niemanden herabwürdigen können. Auch Thomas Hofmann vom ETH Zürich sagt: „Wir setzen viel höhere Maßstäbe an Algorithmen, während wir mit den unperfekten Entscheidungen von Menschen leben.“ Während es bei Menschen Unfälle sind, sind es bei Maschinen Fehlprogrammierungen – die verglichen mit dem menschlichen Versagen jedoch im Zweifel weniger häufig auftreten. FAZ-Redakteur Jonas Jansen jedenfalls resümiert: “Vielleicht müssen wir uns davon verabschieden, existentielle Fragen in Gänze zu beantworten. Sondern reagieren auf technischen Fortschritt mit dem Rüstzeug, das wir schon haben: Rechtsgrundlagen und klar definierte Regeln in überschaubaren Räumen.”

Einstieg ins mobile Bezahlen: Daimler übernimmt Paycash (heise online)

Die Zukunft der traditionellen Autobauer bewegt sich weg vom Fokus auf das reine Produkt – hin zum Mobilitätsdienstleister mit zahlreichen Zusatzleistungen rund um das Autofahren als solches. Daimler hat dies erkannt und im Zuge seiner Digitalisierungsstrategie nun den Bezahldienstleister Paycash übernommen. Die Daimler-Kunden können über Paycash, das künftig „Mercedes pay“ heißen wird, per Smartphone für Mobilitätsdienstleistungen von Daimler bezahlen. Unter diese Dienstleistungen fallen sowohl Services wie car2go und mytaxi als auch die Finanzierung und das Leasing von Fahrzeugen. Der Kauf von Paycash ist dabei nur ein Baustein von vielen. “Die ganzen digitalen Dienste, die Daimler bereits im Portfolio hat oder noch zu haben plant, sollen unter der Plattform “Mercedes me“ gebündelt werden.” Laut Entwicklungschef Ole Källenius wollen die Stuttgarter Autobauer mit ihrem Digitalangebot schon in den nächsten 3 Jahren dreistellige Millionenumsätze erzielen.

Digitalisierung: Deutschlands Verwaltung hinkt hinterher digitalisierung und industrie 4.0 (Wirtschaftswoche)

“Die deutsche Debatte zum Thema E-Government kreist um Zuständigkeiten und Kompetenzen, verliert sich in Kommissionen und Arbeitsgruppen zwischen Bundespolitik und kommunaler Selbstverwaltung.” Dieses vernichtende Urteil fällen die Politikexperten Dr. Martin Pätzold und Eva-Kristina Hange in ihrem Gastbeitrag in der Wirtschaftswoche. Dass Deutschland im Vergleich zu digitalen Vorreitern wie beispielsweise Estland deutlich hinterherhinkt, ist kein Geheimnis. Doch die vermeintliche Aufholjagd gestaltet sich offenbar schwierig. „Der Staat muss mit dem Tempo der Digitalisierung Schritt halten und interministeriell sowie in der Bund-Länder Zusammenarbeit und Abstimmung die Herausforderungen der Digitalisierung proaktiv aufgreifen“, heißt es im Artikel. Oft werden Digitalisierungsmaßnahmen behindert, da standardisierte Prozesse und ein „flächendeckendes E-Government“ fehlen. Behördliche Aufgaben müssen vollständig digitalisiert werden und so strukturiert sein, dass alle von den neuen Möglichkeiten profitieren und daran teilhaben können – Bürger, Unternehmen und letztendlich auch die Verwaltung.


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Autor

Johanna Baltzer ist Praktikantin im Bereich PR bei etventure.

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