Digitalisierung ist Chefsache – „Spotlight Digital Transformation“ #3

05. Oktober 2017

In der 10-teiligen Serie “Spotlight Digital Transformation” diskutieren etventure-Gründer und Geschäftsführer Philipp Herrmann und Prof. Dr. Julian Kawohl, Experte für Digital Management und Corporate Entrepreneurship, über Trends, Hintergründe und Fragen rund um den digitalen Wandel.

Viele Unternehmen wähnen sich im Bereich Digitalisierung bereits als fortgeschritten, wenn SAP oder andere Systeme in einzelnen Geschäftsbereichen eingesetzt werden. Digitale Geschäftsmodelle und Industrie 4.0-Modelle betreffen dagegen das gesamte Unternehmen und drohen zu scheitern, wenn sich nur einzelne Abteilungen um die digitale Transformation kümmern. Weil Geschäftsmodelle hinterfragt und von Grund auf neu gedacht werden müssen, muss das gesamte Unternehmen involviert sein.

Und dennoch gilt: Die Digitalisierung muss Chefsache sein. Die Kompetenz hierfür muss direkt auf Geschäftsführer- oder Vorstandsebene angesiedelt werden. Auf diese Weise können eine einheitliche Strategie vorgelebt, Ängste genommen und der Changeprozess in der Organisation angestoßen werden. Gerade weil die Digitalisierung oft mit einem enormen Investitionsbedarf einhergeht, kann nur der Vorstandsvorsitzende oder Geschäftsführer Entscheidungen von dieser Tragweite fällen und die Anwendung neuer Methoden durchsetzen. Ist der CEO bzw. der Vorstand nicht Treiber des Prozesses, wird die digitale Transformation nicht gelingen.

 

Prof. Dr. Julian Kawohl und Philipp Hermann diskutieren im dritten Teil der Serie “Spotlight Digital Transformation”, wie Unternehmen das Thema Digitalisierung in der Führungsebene vorantreiben können. 

Der CDO als wichtigster Change Manager

Dennoch braucht es auch Verantwortliche, die die tatsächliche Umsetzung der Digitalisierungsstrategie im Unternehmen vorantreiben. Die Komplexität des Themas macht die Ernennung eines Chief Digital Officer (CDO) sinnvoll. Idealerweise ist dieser selbst Teil von Vorstand oder Geschäftsführung, muss aber zumindest deren volle Rückendeckung und weitgehende Handlungsfreiheit haben. Wichtig für einen CDO sind vor allem Schnelligkeit und eine gewisse Risikobereitschaft: Nach dem Trial-and-Error-Prinzip muss er Dinge direkt am Markt ausprobieren, Erfahrungen sammeln und Ideen gegebenenfalls auch wieder verwerfen. Losgelöst von bestehenden Unternehmensstrukturen etabliert der CDO neue Arbeitsweisen und Kompetenzen im Unternehmen. Erfolgreiche Digitalisierungsprojekte werden dann als eigenständige Startups oder Unternehmen weitergeführt oder aber in die bestehende Organisation integriert. Somit sorgt der CDO für einen aktiven Transformationsprozess und wird zum wichtigsten Manager des digitalen Wandels.


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Autor

Brigitte Galiger ist Content Manager für PR & Marketing. Zuvor war sie als Kommunikationsberaterin für Kunden aus der IT- und Technologiebranche tätig.

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