Die Wirtschaft im Jahr 2030 – das Ende der deutschen Großkonzerne?

29. September 2017

Wie leben, arbeiten, denken wir im Jahr 2030? In der Serie “Die Zukunft in 100 Sekunden” des Nachrichtenmagazins stern wagen Experten aus unterschiedlichen Bereichen einen Blick in die digitale Zukunft, darunter auch etventure Gründer und Geschäftsführer Philipp Herrmann. Seine These: “Deutsche Traditionsunternehmen müssen jetzt schnell und entschlossen handeln, sonst werden sie bis 2030 von der Bildfläche verschwinden.”

Alles nur Panikmache? Nicht im geringsten. Denn die Fakten sprechen eine deutliche Sprache. Bezogen auf die Marktkapitalisierung kamen 2016 die zehn weltweit wertvollsten Unternehmen allesamt aus den USA. Besonders auffällig: Fünf von ihnen sind die Technologiekonzerne Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon und Facebook. Noch vor zehn Jahren sah die Rangliste völlig anders aus, damals belegten vor allem Mineralölkonzerne und Mischkonzerne wie General Electric die vorderen Ränge.

Das zeigt: Der digitale Wandel vollzieht sich mit rasender Geschwindigkeit. Die Überschneidung zwischen den Fortune 500 Firmen heute und von vor 50 Jahren beträgt gerade einmal zehn Prozent.

Deutscher Spitzenreiter unter den weltweit wertvollsten Unternehmen ist der Softwareanbieter SAP – allerdings erst auf Platz 60. Nur fünf deutsche Großkonzerne (Siemens, Bayer, BASF, Daimler) befinden sich unter den Top 100. Maschinenbauer oder Automobilkonzerne sucht man unter den weltweiten Spitzenreitern mittlerweile vergebens, dabei liegen gerade hier die Stärken der deutschen Traditionsunternehmen: Präzision und eine ingenieursgetriebene Liebe zum Produkt. Assets, die im Zeitalter von Digitalisierung und Plattformökonomie immer mehr an Bedeutung verlieren. 

Auch wenn das Jahr 2030 noch in weiter Ferne scheint – die deutschen Unternehmen müssen jetzt die richtigen Weichen stellen und ihr Geschäftsmodell den digitalen Gegebenheiten anpassen, wenn sie nicht zum Auslaufmodell werden wollen.


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Autor

Brigitte Galiger ist Content Manager für PR & Marketing. Zuvor war sie als Kommunikationsberaterin für Kunden aus der IT- und Technologiebranche tätig.

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