Die deutsche FinTech-Szene nimmt 2016 weiter Fahrt auf

14. Januar 2016

2016 wird “das erste bedeutende Jahr für die deutsche Fintech-Szene”, titelte jüngst die Gründerszene. Während etablierte Finanzdienstleister nach wie vor damit kämpfen, ihre Geschäfte der digitalen Entwicklung anzupassen, drängen neue FinTechs auf den Markt. “2016 wird das Jahr für die deutsche FinTech-Szene. Einerseits werden FinTechs immer mehr Zielgruppen erreichen, andererseits trennt sich in diesem Jahr die Spreu vom Weizen“, ist sich auch Gregor Puchalla, Geschäftsführer des FinTech-Inkubators FinTechCube sowie Geschäftsführer der etventure-Tochter FintechStars sicher. FinTechCube wurde im Dezember 2015 gegründet und hilft beiden Seiten, Finanzdienstleistern als auch FinTechs, die Pain Points ihrer Kunden anzugehen. Von der Berliner Morgenpost wurde er aktuell als einer der wichtigsten “Trends in der Startup-Szene des Jahres 2016” aufgenommen.

“Im Rückblick wird man das Jahr 2015 als den Weckruf für die klassische Finanzwirtschaft bezeichnen“, meint auch Branchenkenner André Bajorat in dem Gründerszene-Artikel. Was im Zuge der Digitalisierung für die meisten Branchen zutrifft – dass es eben meist nicht die etablierten Player sind, die den Markt komplett neu aufrollen – gilt auch für die Finanzindustrie: Die Branche wird durch Unternehmen außerhalb der Bankenwelt gestaltet. Mit dabei sind große Unternehmen wie Google und Apple, aber auch kleinere Startups.

Etablierte Finanzdienstleister sind deshalb gezwungen, sich auf die anhaltende Digitalisierung einzustellen und ihren Kunden neue Lösungen zu bieten. Doch auch für FinTechs ist eine gute Idee noch längst kein Selbstläufer. Strenge Auflagen bei der Regulatorik und fehlendes Finanz-Know-how machen einen schnellen Markteintritt schwierig.

Mit FinTechCube haben die etventure-Tochter FintechStars und FINANCE BASE im Dezember 2015 den ersten Full-Service-Provider in diesem Bereich auf den Markt gebracht. Die Neugründung wurde in der Branche mit großem Interesse begleitet. So schreibt die Berliner Morgenpost: “Während die Geburtswehen des Innovation Lab der Deutschen Bank nun schon seit Wochen andauern, hat Berlin mit dem FinTechCube inzwischen einen Brutkasten für neue Unternehmen der Finanzbranche erhalten. Dahinter stehen die Start-up-Fabrik etventure und der Münchner Software-Anbieter Finance Base AG. Berlin macht also weiter London Konkurrenz.”

Der FinTech-Inkubator will beiden Seiten helfen, die Pain Points ihrer Kunden anzugehen und dabei auch als Brücke zwischen Startups und Banken fungieren. “Etablierte Dienstleister und FinTechs können viel voneinander lernen”, meint Gregor Puchalla, Geschäftsführer von FinTechCube. “Vor allem den klassischen Finanzinstituten fehlt es oft an der notwendigen Innovationsfähigkeit. Die starre, hierarchisch geprägte Unternehmenskultur macht die Entwicklung von neuen Ideen schwierig. Wenn es um die Rahmenbedingungen des Finanzmarkts, insbesondere die regulatorischen Anforderungen geht, haben aber vor allem die FinTechs Nachholbedarf.”

Die Konkurrenz zwischen beiden Seiten dürfte sich aber weiter verstärken. Denn auch die deutschen Kunden sind FinTechs gegenüber sehr aufgeschlossen, wie eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Yougov und des Auslandsüberweisungsdienstes Transferwise zeigt: 72 Prozent der Befragten ziehen es in Betracht, in Zukunft FinTechs statt Banken für Geschäfte zu nutzen. Jeder Fünfte glaubt sogar, bis 2020 sämtliche Finanzangelegenheiten mithilfe von FinTechs zu regeln (Handelsblatt).


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Autor

Doris Bärtle ist Junior PR Managerin bei etventure.

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