Der Weg zum eigenen Fintech-Supermarkt – Gastbeitrag von Gregor Puchalla im Private Banking Magazin

22. September 2016

Die Digitalisierung der Finanzbranche ist in vollem Gange. Während Fintechs anfangs eher als neue Konkurrenz betrachtet wurden, hat sich diese Haltung der etablierten Finanzdienstleister mittlerweile deutlich geändert. Fintechs werden zunehmend als Chance wahrgenommen und neue Kooperationen zwischen Banken und den Finanz-Startups geschmiedet. In einem aktuellen Gastbeitrag im Private Banking Magazin, erklärt Gregor Puchalla, Geschäftsführer von FintechStars sowie Geschäftsführer von FinTechCube, wie Banken sich ihren eigenen Fintech-Supermarkt bauen können.

Im Gegensatz zu Banken konzentrieren sich Fintechs in der Regel nur auf eine bestimmte Stufe der Wertschöpfungskette und entwickeln hierfür hochspezialisierte Web- und Mobile-Applikationen. Neben ihrem Digital-Know-how und ihrer agilen Arbeitsweise bestechen Fintechs und ihre Produkte vor allem durch die hohe Kundenorientierung, eine attraktive Kostenstruktur und Transparenz. Banken können sich diese Vorteile zunutze machen, indem sie spezielle Produkte und Leistungen von Fintechs in ihr Portfolio übernehmen – und damit gleichzeitig verstärkt die Rolle des Vermittlers einnehmen.

Die Bank wird zum Vermittler und “Trusted Advisor”

Die etablierten Finanzdienstleister gewinnen in ihrer neuen Rolle als “Trusted Advisor” an Bedeutung und schaffen für ihre Kunden einen Überblick in dem mittlerweile kaum mehr überschaubaren Angebot verschiedenster digitaler Bankdienstleistungen. Der Kunde kann den angebundenen Fintechs vertrauen und diese sofort nutzen, weil die Bank die sorgfältige Auswahl und Sicherheit der Fintech-Angebote in ihrem Portfolio gewährleistet. Darüber hinaus muss sich der Kunde auch nicht mehr bei verschiedenen Plattformen anmelden, sondern erhält die gewünschten Leistungen alle aus einer Hand. Gleichzeitig erhalten die Banken dank der Fintechs einen digitalen Zugang zu neuen Zielgruppen. Die technische Voraussetzung hierfür ist eine offene Banking-Plattform, in die über Schnittstellen ausgewählte Fintechs eingebunden werden können. Die Bank wird dadurch zum Fintech-Supermarkt, “welche den Kunden schnell und effektiv mit den passenden digitalen Services auf einer Plattform versorgt.”

Mit diesem Modell können Kooperationen zur Win-Win-Win-Situation werden: Banken, deren Kultur oft durch starre Prozesse und Hierarchien geprägt ist, profitieren von der agilen Denk- und Arbeitsweise der jungen Fintechs. Fintechs wiederum erhalten schnellen Zugang zu einer kritischen Masse an Kunden und können auf die langjährige Branchenexpertise und die Fachkenntnisse der Banken, insbesondere im Bereich Regulatorik, zurückgreifen. Und der Kunde profitiert letztlich, indem er sowohl auf klassische Bankdienstleistungen als auch digitale Fintech-Services flexibel zurückgreifen kann.

Die Konkurrenz schläft nicht

Um sich diese Vorteile zunutze zu machen, müssen Banken jedoch schnell reagieren. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Vor allem die großen Digital-Konzerne wie Google, Apple, Amazon und Co. sind bereits dabei, auch in der Finanzbranche Fuß zu fassen und bestehende Geschäftsmodelle disruptiv anzugreifen. Doch viele Banken sind noch immer eher Beobachter als Macher. Diese Passivität könnte ihnen teuer zu stehen kommen.

Welche Maßnahmen Banken ergreifen sollten, um sich für die Digitalisierung zu wappnen, lesen Sie im vollständigen Artikel auf Private Banking Magazin.

 

Digital Finance Berlin Konferenz am 6. Oktober 2016

Mit der Kooperation zwischen Banken und Fintechs beschäftigt sich auch die Konferenz Digital Finance Berlin, die von der Berlin School of Digital Business und FinTechCube veranstaltet wird. Unter dem Thema „Offene Banking Plattform – so bauen Banken ihren eigenen Fintech-Supermarkt“ kommen am 6. Oktober Entscheidungsträger aus der Banken- und Fintech Branche zusammen.

Mit dabei sind unter anderem die Commerzbank, die DKB und die UBS sowie Fintechs wie zum Beispiel barzahlen.de, Companisto, figo, Guidants, moneymeets, Seedmatch, SumUp, treefin und vaamo. In innovativen Formaten wie dem Fin-Slam treten Banken und Fintechs gegeneinander an und präsentieren dem Publikum in einem kurzen Pitch ihre digitalen Lösungsansätze zum Thema Offene Banking Plattform.

Fintech-Supermarkt

 


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Autor

Gregor Puchalla ist Geschäftsführer der etventure-Tochter FintechStars. Darüber hinaus hat er seit Dezember 2015 gemeinsam mit Florian Oswald, Vorstand der FINANCE BASE AG, die Geschäftsführung von FinTechCube, einem Full-Service-Provider für den Fintech-Markt, inne. FinTechCube unterstützt sowohl etablierte Finanzdienstleister bei der digitalen Transformation, als auch Fintechs beim Aufbau ihres Geschäftsmodells.

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